Démarches administratives
Ich genieße mein erstes Wochenende in Strasbourg, natürlich in einem Café. Hier laufen Swingmusik, die Rugby-Spiele der französischen Nationalmannschaft via Fernseher und irgendwo eine Kaffeemaschine, die mich mit café au lait versorgt.
Morgen beginnt meine zweite Woche an der Universität Marc Bloch. Ich habe mich einigermaßen eingerichtet. Auf dem Campus hat jeder Studierende Zugang zum WiFi der Universität und kann unbegrenzt surfen. In der Retrospektive war die Anmeldung gar nicht so kompliziert. Die ERASMUS-Koordinatorin gab mir alle wichtigen Adressen von Ansprechpartnern (Sekretariat der Sozialwissenschaften, Rechenzentrum, etc.) und beriet mich ein wenig bei der Auswahl der Module. Klingt auch zunächst einwandfrei, die Öffnungszeiten der Ämter scheint hier jedoch keiner zu kennen. Nur die Ämter selbst. Seltsamerweise ist die Universität völlig dezentral verwaltet, es gibt keine zentrale Instanz; weder als Internetpräsenz noch in Form eines Gebäudes. Der Campus besteht aus drei Universitäten, die unzählige Institute unterhalten. Und jedes Institut sitzt offensichtlich in zahlreichen Gebäuden, welche übrigens alle eigene Namen haben - und Nummern. Mir fällt erst jetzt auf, wie unverschämt verwirrend das ist.
Behördengänge
Eine Freundin aus Neufundland berichtete übrigens noch heute von einer Floskel der Franzosen, die sie des öfteren zu hören bekam: C'est pas possible. Äquivalent ist die Aussage: C'est pas chez moi. Ich habe mich hilflos weiterreichen lassen, was sollte ich auch einwenden? Nun belege ich 6 Veranstaltungen, von denen fast alle Vorlesungen sind. Wer das Gerücht kennt, französische Universitäten seien verschult, darf sich hiermit bestätigen lassen: Die Studierenden schreiben jedes Wort mit, auch jeden Punkt, jeden Spiegelstrich, den man in der Rhetorik des Referenten erahnen könnte. Nur ab und zu fragen sie den Dozenten, ob er die letzte Parenthese wiederholen könne. Ich selbst verstehe ja nur 54 Prozent des Vortrags und sehe mich gezwungen, Stichpunkte bzw. Satzfetzen mitzuschreiben. Ich bin sehr gespannt, wie die Klausuren aussehen werden. Bei der Einschreibung erfuhr ich, dass es seit Beginn des Hochschuljahres 07/08 auch Tests à l'enseignement américain gibt: Multiple choice.
Das ermöglicht eine Überleitung zun den zahlreichen Optionen, über die ich hier bei der Einschreibung verfügte. ERASMUS-Leute haben es relativ leicht, muss ich sagen. Ich wurde ins dritte Jahr meiner License-Studien eingestuft, ainsi; ich kann an allen Veranstaltungen im Bachelor teilnehmen. Egal, ob ich vom Stoff aus höheren Semestern Ahnung habe oder nicht. Der Satz: "je suis étudiant ERASMUS" hilft eigentlich immer weiter, sowohl bei Besuchen im Sekretariat als auch in geschriebener Form bezüglich Emails an Dozenten usw. Neben den sozialwissenschaftlichen Veranstaltungen besuche ich einen Sprachkurs für ausländische Studierende, der übrigens kostenlos ist. Und Studiengebühren gibt es hier nicht [...].
La vie étudiante
Nachdem ich also das meiste geregelt habe, abgesehen von der Tatsache, dass ich noch immer keinen Schlüssel zu meinem Briefkasten besitze, möchte ich die Lustbarkeiten des französischen Studentenlebens erfahren. Die Lektüre des Werkes "Siddhartha" von Hesse ließ mich einsehen, dass das materielle und fleischliche Leben eine wichtige Phase im Prozess des Findens zu sich Selbst darstellt. Hesse formuliert das schöner. Ich berichte euch also von den points d'inflexion, sobald sich welche ereignen.
Morgen beginnt meine zweite Woche an der Universität Marc Bloch. Ich habe mich einigermaßen eingerichtet. Auf dem Campus hat jeder Studierende Zugang zum WiFi der Universität und kann unbegrenzt surfen. In der Retrospektive war die Anmeldung gar nicht so kompliziert. Die ERASMUS-Koordinatorin gab mir alle wichtigen Adressen von Ansprechpartnern (Sekretariat der Sozialwissenschaften, Rechenzentrum, etc.) und beriet mich ein wenig bei der Auswahl der Module. Klingt auch zunächst einwandfrei, die Öffnungszeiten der Ämter scheint hier jedoch keiner zu kennen. Nur die Ämter selbst. Seltsamerweise ist die Universität völlig dezentral verwaltet, es gibt keine zentrale Instanz; weder als Internetpräsenz noch in Form eines Gebäudes. Der Campus besteht aus drei Universitäten, die unzählige Institute unterhalten. Und jedes Institut sitzt offensichtlich in zahlreichen Gebäuden, welche übrigens alle eigene Namen haben - und Nummern. Mir fällt erst jetzt auf, wie unverschämt verwirrend das ist.
Behördengänge
Eine Freundin aus Neufundland berichtete übrigens noch heute von einer Floskel der Franzosen, die sie des öfteren zu hören bekam: C'est pas possible. Äquivalent ist die Aussage: C'est pas chez moi. Ich habe mich hilflos weiterreichen lassen, was sollte ich auch einwenden? Nun belege ich 6 Veranstaltungen, von denen fast alle Vorlesungen sind. Wer das Gerücht kennt, französische Universitäten seien verschult, darf sich hiermit bestätigen lassen: Die Studierenden schreiben jedes Wort mit, auch jeden Punkt, jeden Spiegelstrich, den man in der Rhetorik des Referenten erahnen könnte. Nur ab und zu fragen sie den Dozenten, ob er die letzte Parenthese wiederholen könne. Ich selbst verstehe ja nur 54 Prozent des Vortrags und sehe mich gezwungen, Stichpunkte bzw. Satzfetzen mitzuschreiben. Ich bin sehr gespannt, wie die Klausuren aussehen werden. Bei der Einschreibung erfuhr ich, dass es seit Beginn des Hochschuljahres 07/08 auch Tests à l'enseignement américain gibt: Multiple choice.
Das ermöglicht eine Überleitung zun den zahlreichen Optionen, über die ich hier bei der Einschreibung verfügte. ERASMUS-Leute haben es relativ leicht, muss ich sagen. Ich wurde ins dritte Jahr meiner License-Studien eingestuft, ainsi; ich kann an allen Veranstaltungen im Bachelor teilnehmen. Egal, ob ich vom Stoff aus höheren Semestern Ahnung habe oder nicht. Der Satz: "je suis étudiant ERASMUS" hilft eigentlich immer weiter, sowohl bei Besuchen im Sekretariat als auch in geschriebener Form bezüglich Emails an Dozenten usw. Neben den sozialwissenschaftlichen Veranstaltungen besuche ich einen Sprachkurs für ausländische Studierende, der übrigens kostenlos ist. Und Studiengebühren gibt es hier nicht [...].
La vie étudiante
Nachdem ich also das meiste geregelt habe, abgesehen von der Tatsache, dass ich noch immer keinen Schlüssel zu meinem Briefkasten besitze, möchte ich die Lustbarkeiten des französischen Studentenlebens erfahren. Die Lektüre des Werkes "Siddhartha" von Hesse ließ mich einsehen, dass das materielle und fleischliche Leben eine wichtige Phase im Prozess des Findens zu sich Selbst darstellt. Hesse formuliert das schöner. Ich berichte euch also von den points d'inflexion, sobald sich welche ereignen.
Neufundlukas - 10. Feb, 16:27